Der Havaneser

Der Havaneser
Der Havaneser | Foto: mdorottya / Depositphotos.com

Der Havaneser ist ein gutes Beispiel dafür, dass Hunde nicht unbedingt eine bestimmte Größe erreichen müssen, um als vollwertiges Mitglied der Hundgemeinde anerkannt zu werden. Sicherlich ist es richtig, dass die Havaneser, die auch unter dem Namen „Bichon Havanais“ bekannt sind, klein und niedlich sind. Sicherlich ist es richtig, dass sie zu den Begleit- und Familienhunden gezählt werden.

Aber eines ist seit langer Zeit bekannt: Die Havaneser strahlen etwas Besonderes aus. Sie sind nicht nur Begleiter und Spielgefährte, nein sie sind vielmehr. Schon in der Antike konnte festgestellt werden, dass diese kleinen Hunde der Seele gut tun – einfach nur durch ihre bloße Anwesenheit. Aus diesem Grunde wurde sie bereits zu Zeiten des Aristoteles von den Damen der höheren Gesellschaft geschätzt und geehrt. Und bereits damals wurden sie zu recht hohen Preis gehandelt.

Der Havaneser kann aber mehr als man ihm zutraut. Deshalb ist es auch so wichtig, sich intensiv mit dieser Rasse auseinander zu setzen, bevor man eine Entscheidung hinsichtlich eines Kaufs fällen kann oder eben auch nicht.

Charakter des Havaneser

Wer einen Hund mit Charakter, Intelligenz (die man mit Intelligenzspielzeugen fördern kann) und Anmut sucht, hat ein perfektes Exemplar in dem Havaneser gefunden. Dieser Hund sieht nicht nur intelligent und lustig aus – er ist es auch. ABER er kann auch seinen eigenen Kopf haben und durchsetzen. Denn er weiß ganz genau, wann er mit seinem niedlichen Aussehen und seinem treuen Blick sein Herrchen / Frauchen um den Finger wickelt. Konsequenz ist in der Erziehung genauso gefragt wie liebevolles Anleiten.

Wer seinem Havaneser etwas Gutes tun möchte, sucht für beide eine geeignete Hundesportart, da er es liebt, Tricks zu lernen. Sein eigentlicher Lebenszweck aber ist das Erfreuen von Menschen und ihnen zur Seite zu stehen. Und das macht der Havaneser mit absoluter Begeisterung und Ausdauer.

Der geschichtliche Hintergrund des Havaneser

Es ist bekannt, dass der Havaneser eng mit dem Malteser verwandt ist. Wie auch dieser war auch der Havaneser bereits als Schoß- und Gesellschaftshund bei den Damen der höheren Gesellschaft beliebt. Nachweislich sind ihre Abbilder und Beschreibungen auf antiken Gemälden, auf Vasen und anderen Kunstwerken zu finden. Dies gilt auch für diverse Schriftstücke, die auf 2.400 v. Chr. Datiert werden. Bei den Griechen waren sie ebenso beliebt wie bei den Ägyptern und Römern. Doch liegt die Herkunft vor diesem Zeitpunkt eher im Dunkeln.

Man weiß jedoch, dass auch im chinesischen Reich Minihunde ein Zeichen für Wohlstand und Kultiviertheit darstellten und das lange vor diesem Zeitpunkt. Ob und von wo genau die Havaneser aber aus den östlichen Reichen nach Ägypten, Griechenland und ins römische Reich gelangten, ist nicht belegt. Durch die spanischen Eroberer erreichten sie letztlich die „Neue Welt“ und eroberten auch dort die Herzen im Sturm. Insbesondere auf der Insel Kuba erreichten sie einen besonderen Stand, sodass sie von dort auch ihren letztlichen Namen erhielten, Havaneser nach der Hauptstadt Havanna.

In früherer Zeit wurde der Hund neben seiner Aufgabe als Gesellschaftshund auch als Ratten- und Mäusefänger eingesetzt. Doch er weitete diese Aufgabe aus, um auch anderem Ungeziefer nachzusetzen. Auch ersetzte er früher die Alarmanlage. An ihm kommt niemand ungesehen auf den Hof oder in die Wohnung. Aber keine Angst – ein Kläffer ist er absolut nicht. Er meldet „nur“ die Besucher an.

Seit jeher sind die Havaneser ihren Besitzern sehr zugetan, sodass sie im Krankheitsfall nicht nur als wohltuende Gesellschaft dem Herrchen / Frauchen zur Seite standen. Als lebende Wärmflaschen wirken sie nicht nur bei Magenschmerzen wahre Wunder. Denn Kuscheln gehört zu seinen Lieblingsaufgaben!

Seit nunmehr 40 Jahren wird der Havaneser nach internationalen Standards gezüchtet.

Die Farben des Havaneser

Das Fell ist mittellang bis lang. Ähnlich wie bei anderen Minihunderassen wachsen auch dem Havaneser direkt über die Augen, sodass man die dortigen Haare kürzen kann, wenn dies notwendig wird. Verglichen mit anderen Hunden, die über diese Felllänge verfügen, ist der Havaneser absolut pflegeleicht. Die Langhaarbürste ist vollkommen ausreichend. Der Kamm zur Unterstützung eingesetzt werden, muss es aber nicht. Es ist nicht notwendig, diesen Hund zu trimmen. Wird ihm die Fellpflege bereits im Welpenalter spielerisch beigebracht, ist es für ihn mehr ein Liebesbeweis seines Herrchens / Frauchens als ein lästiges Muss.

Das Fell des Havaneser ist gewellt und reicht bis zum Boden. Wir finden verschiedene Falbfarben, von hellbraun bis havanabraun.

Es ist zu beachten, dass kaum Unterwolle vorhanden ist – auch nicht im Winter. Daher sollte man sich rechtzeitig nach einem Wintermantel umschauen, damit der Havaneser in der kalten Jahreszeit nicht frieren muss.

Nahaufnahme eines niedlichen Havanesers | Foto: PepscoStudio / Depositphotos.com

Welche Ansprüche stellt der Havaneser?

Ganz ehrlich: Der Havaneser ist ein sehr charismatischer, niedlicher Hund, der auch eine alberne Seite aufzeigen kann. Spaß wird man auf jeden Fall mit ihm haben. Dennoch gehört er zu den leicht erziehbaren Hunden. Doch genau das muss auch getan werden – er muss erzogen werden. Sonst wird er sich zum katastrophenträchtigen Pausenclown entwickeln. Ja, es ist nicht immer einfach, konsequent zu bleiben, wenn er einen auf seinen angeboren charmante Art und Weise anschaut. Er ist intelligent und nicht nur lernfähig, sondern auch lernfreudig. Gerade, wenn der Havaneser in der Großstadt gehalten werden soll, ist es wichtig, dass er vollkommen leinenfähig ist und alle Kommandos im Schlaf beherrscht.

Schon als Welpe wird man ihn durchschauen und schnell wissen, bei welchen Übungen mehr Konsequenz notwendig ist und welche ihm nur so zufliegen. Wer sich dieser anfänglichen Konsequenz hingibt, wird feststellen, dass der Hund die Aufgaben, die ihm gestellt werden, mit Stolz erledigt und sich seiner Aufgabe innerhalb der Familie, nämlich als Begleit- und Familienhund, durchaus bewusst ist. Diese Erziehung schafft eine fest Bindung zwischen Hund und Herren, die nicht so leicht zu lösen ist.

Wird der Havaneser als vollständiges Familienmitglied aufgenommen, wird er wie ein sichtbarer Schatten stets an der Seite seiner Familie zu sehen sein. Ist er doch einer von ihnen, nicht wahr?

Der Havaneser und seine Gesundheit

Die Grundkondition des Havaneser ist sehr gut. Es ist jedoch anzumerken, dass es gesundheitliche Prädispositionen gibt, die im Laufe seines Alterungsprozesses mehr oder weniger stark ausgeprägt auftreten können.

  • Patellaluxation: Es kann diesbezüglich bereits beim Kauf darauf geachtet werden, dass der Welpe aus einer PL-freien Familie entstammt. Ebenso sollte natürlich auch bereits der Welpe auf diese Problematik untersucht werden.
  • Katarakt (Grauer Star): Um diese Erkrankung rechtzeitig behandeln zu können, ist eine regelmäßig beim Tierarzt überprüft werden.

Aufgrund dieser Erbkrankheiten empfiehlt sich eine regelmäßige Kontrolle beim Tierarzt, um im Bedarfsfall frühzeitig eingreifen zu können.

Vor- und Nachteile des Havaneser

Hat der Havaneser tatsächlich Nachteile, wenn man einmal von dem recht hohen Kaufpreis und den zwei möglichen Erbkrankheiten absieht? Wenn ja, ergeben sie sich aus der Zuchtlinie.

Als kleiner Hund kann er förmlich überall gehalten werden. Er ist sehr personen- / familienbezogen, sodass er nicht im Traum daran denken würde, sich einer anderen Familie anzuschließen. Er ist schlichtweg treu ergeben.

Sein Wesen lässt es nicht zu, dass er einen enttäuschen kann, solange die Erwartungen nicht zu hochgeschraubt werden. Er ist von sich aus verspielt und zu jedem Spaß bereit. Er wartet nur auf die Aufforderung seiner „Rudelangehörigen“.

ABER: Wenn er ein wenig Abstand, eine Rückzugsmöglichkeit benötigt, sollte ihm diese gewährt werden. Denn auch der lustigste Clown braucht einmal eine Auszeit von der Familie.

Dafür ist er als Seelentröster in schweren Situationen stets zur Seite. Der Havaneser gehört zu den Hunderassen, die die Gedanken und Gemütszustände ihrer Besitzer lesen wie wir Menschen Bücher.

Der perfekte Mensch für einen Havaneser ist

  • ein Mensch, der ein vierbeinigen, treuen Gefährten sucht, für einen großen Hund aber keinen Platz hat
  • ein Mensch, der in der Stadt nicht auf einen Hund verzichten möchte
  • ein Mensch, der um die besondere Bindung, die zwischen dem Havaneser und ihm aufgebaut werden kann, weiß und sich deshalb für diesen Hund entschieden hat
  • ein Mensch, der seiner Familien den perfekten Familienhund bieten möchte, der mit Groß und Klein durch Dick und Dünn gehen wird
  • ein Mensch, der gerne versucht, seinem intelligenten Hund Kunststücke beizubringen und deshalb vielleicht bei einer Hundesportart zu finden ist

Die Welpen des Havaneser kaufen

Auch wenn es sich beim Havaneser um einen relativ kleinen Hund handelt, gehört er zu den Hunderassen, die nur für einen angemessenen Preis vom registrierten Züchter zu kaufen sind. Vertrauen Sie sich, wenn Sie auf der Suche nach einem Havaneser Welpen sind, dem seriösen Züchter an. Vom Deckvorgang, über die Trächtigkeit bis hin zur Betreuung der Welpen nach der Geburt wird er fast jeden Fingerschlag dokumentieren und zum Teil mit Bildern belegen. Nutzen Sie diesbezüglich die Webseite des Züchters.

Auch ohne Website wird der seriöse Züchter dem Interessenten alle Fragen ohne Probleme beantworten. Er wird beim Kennenlernen unterstützend zur Seite stehen, Tipps geben, wie das Einleben in dem neuen Zuhause des Welpen vor sich gehen kann, Fragen zur optimalen Fütterung beantworten. Da er sich auch um die Hunde sorgt, die er gerade abgegeben hat, wird er gerne weiterhin den Kontakt zu den neuen Besitzern seiner Welpen halten.

Havaneser-Welpe | Foto: mdorottya / Depositphotos.com

Erste Ausstattung für den Havaneser

Hundefutter für den Havaneser

Der Havaneser ist in Bezug auf das Futter nicht sehr anspruchsvoll. Solange das Futter hochwertig ist, wird er gut damit zurecht kommen. Es ist also kein Problem, das ganz persönliche, hochwertige Futter aus dem Futterfachgeschäft zu wählen und den Hund damit glücklich zu machen.

Fazit

Der Havaneser ist ein Hund, der seit Jahrtausenden den Menschen erfreut und sie begleitet. Aufgrund seiner Liebe zu Kindern ist er der perfekte Familienhund. Er kann überall gehalten werden, da ihm auch kleine Wohnungen und die städtische Betriebsamkeit nichts ausmachen. Alles ist ihm recht, solange er mit seinem persönlichen Bezugsmenschen zusammen sein kann.

FAQ

🐶 Wie viel kostet ein Havaneser?

Für den Havaneser muss beim seriösen Züchter mit einem Preis von EURO 1.000 bis EURO 1.600 gerechnet werden. Zu meiden sind auf jeden günstige Welpen, die ohne Papiere verkauft werden oder klar ersichtlich aus einer Puppy-Mill entstammen.

🐶 Woher kommt der Havaneser?

Ein Rätsel, das bisher nicht gelöst werden konnte. Zwar weiß man, dass der Havaneser sehr eng mit dem Malteser verwandt ist und es eine Rückverfolgung bis ins antike Griechenland gibt. Doch dort verlieren sich die Spuren dieser Hunderasse.

🐶 Wie alt wird der Havaneser?

Der Havaneser gehört zu den Hunderassen, die ein hohes Alter erreichen können. Somit sind Hunde mit einem Alter von 12 bis 15 Jahren keine Seltenheit.

🐶 Wie groß und schwer wird der Havaneser?

Als Minihund gehört der Havaneser zu den Leichtgewichten. Damit hat er ein Gewicht von 3 bis 6 Kilogramm aufzuweisen.

Die Widerristhöhe des Havaneser ist klein, aber solide: 23 bis 27 Zentimeter. Dabei sind Rüden und Hündinnen ziemlich gleich auf.

🐶 Wie viele Welpen bekommt der Havaneser?

Die durchschnittliche Wurfgröße des Havaneser weist im Schnitt fünf bis sechs Welpen auf.

🐶 Ist der Havaneser ein Jagdhund?

Nein, der Havaneser kann nicht wirklich als Jagdhund im klassischen Sinne bezeichnet werden. Dennoch mag es so manchen Hundefreund überraschen, dass der Havaneser früher schon zum Dezimieren von Ratten, Mäusen und anderem Ungeziefer eingesetzt wurde. Wie man sieht ist er also recht schlau und kann problemlos auch komplexe Befehle ausführen, Allerdings nur so lange, wie er eine Notwendigkeit darin sieht oder es seinem Rudel zugute kommt. In der heutigen Zeit kann es bei vereinzelten Hunden vielleicht vorkommen, dass sie gerne Mäusen und anderen Nagern hinterher jagen wollen. Aber als Jagdhunde werden sie definitiv nicht mehr eingesetzt, wenn sie überhaupt jemals so bezeichnet wurden.

🐶 Ist der Havaneser ein Familienhund?

Diese Frage kann nur mit einem wohlwollenden JA beantwortet werden. Der Havaneser versteht sich nicht nur mit allen Erwachsenen ganz wunderbar, sondern auch mit Kindern jeden Alters. Er ist diesbezüglich nicht nur der Begleiter, er ist auch der Spielkamerad und kann auf die ganz Kleinen sogar ein wenig aufpassen. Am besten ist es, ihn von klein auf an mit Kindern zusammenzubringen. Sie lieben das Herumtollen mit ihnen ebenso wie das gemeinsame Chillen auf dem Bett oder dem Sofa. Hier haben sie kein einnehmendes Wesen. Sie gönnen es dem Menschen, einen Platz neben ihnen zu ergattern. Denn so ist es, nicht umgekehrt!

🐶 Kann der Havaneser in einer (Stadt-)wohnung gehalten werden?

Wie jeder Hund freut sich auch der Havaneser über eine Parterre-Wohnung mit Gartenzugang oder einem Häuschen mit Garten. Doch ist der kleine Freund auch mit einer Etagenwohnung einverstanden. Allerdings ist auf eine ausreichende Bewegung zu achten. Diese kann er natürlich auch im Großstadtdschungel erhalten. Aber dabei ist immer ein wachsames Auge auf ihn zu halten. Denn viele Zeitgenossen sehen diesen kleinen Hund einfach nicht, weil sie in der belebten Innenstadt nicht mit ihm rechnen. So kann es von Vorteil sein, immer einen Hunderucksack zum Tragen des Hundes mit sich zu führen. Nur für den Fall, aber sicher ist sicher!

Dem Havaneser ist es immer am wichtigsten, wo sich seine Hauptbezugsperson aufhält. Ziehst sie um in die kleinere Stadtwohnung, ist ihm diese Tatsache nicht wichtig, solange er nicht von seinem Herrchen / Frauchen getrennt wird.

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